Was in uns steckt

Hallo meine Lieben, habe gestern eine tolle Geschichte gelesen:

Es war einmal in einem fernen Lande ein weiser Gelehrter, der durch die Berge zog. Auf seinem Wege kam er an einem Bauernhof vorbei und sah zwischen den Hühnern einen eigenartigen Adler, der sich etwas merkwürdig verhielt. Er scharrte mit den Füßen und pickte Körner, genau so, wie es die Hühner taten. Auch nahmen die Hühner keinerlei Notiz davon, es sah so aus, als ob sie ihn als ihresgleichen betrachteten. Als der Bauer herauskam, sagte der Gelehrte zum Bauer. Ihr habt da einen schönen Adler zwischen den Hühnern. Der Bauer: Ich sehe keinen Adler, schau, da sich nur Hühner die gerade Körner pickten. Sie diskutierten einige Zeit, aber der Bauer ließ sich nicht davon abbringen. Da schlug ihm der Gelehrte eine Wette vor. Wenn ich es fertig bringe, dass der Adler nach einer Woche weiß, dass er ein Adler ist, dann gibst Du mir Unterkunft für eine Woche und die Hühner. Und wenn nicht fragte, der Bauer. Dann arbeite ich für Dich ein halbes Jahr und mache, was du mir sagst. Der Bauer grinste und willigte in die Wette ein.

Am nächsten Tag ging der Gelehrte zum Adler und sagt. Hey Adler, warum pickst du da Körner, wenn du eigentlich ein Adler bist? Der Adler schaute irritiert zu ihm und meinte nur, Adler sind gefährlich und ich bin nur ein kleines Huhn. Der Bauer sah aus dem Fester, was da geschah, und rieb sich lachend die Hände. Am nächsten Tag versuchte es der Gelehrte nochmals. Er sah einen anderen Adler am Himmel elegant seine Kreise ziehen und sagte. Lieber Adler, da oben, das könntest du auch sein, schau auf deine Krallen und deine schönen Schwingen. Er ist wie du. Ist es nicht schön, wie er fliegt? Der Adler antwortete nur, ja ist schon schön, aber ich bin doch ein Huhn und Hühner haben Angst vor einem Adler und können nicht gut fliegen. Egal was er sagte, der Adler schüttelte nur mit dem Kopf. Auch an den folgenden vier Tagen verliefen alle Versuche des Gelehrten erfolglos. Der Adler war sich sicher ein Huhn zu sein und der Bauer war sich mittlerweile seiner Sache sehr sicher. Er überlegte bereits, welche Arbeiten der Gelehrte für ihn machen kann und wie schön es dann für ihn ist. Über Nacht grübelte der Gelehrte und am kommenden Morgen nahm er den Adler kurzer Hand unter die Arme und erkletterte einen Berg. Er ging zum Felsrand und setzte den Adler davor. Er sagte zu dem vor Angst zitternden Adler. Breite deine wunderbaren Flügeln aus und erheb dich in die Lüfte, dann weißt du, was du wirklich bist und du kannst deiner Bestimmung folgen. Aber der Adler wich zurück und sagte nur, Hühner tun so etwas nicht und außerdem ist es viel zu hoch. Er diskutierte einige Zeit mit dem Adler, aber als es ihm zu bunt wurde, nahem er ihn und warf ihn einfach den Felsrand hinunter. Notgedrungen breitete der Adler nun seine Flügeln aus und flog nach etwas Flattern majestätisch davon. Er wusste von nun an, wer er wirklich war.

In uns allen steckt viel mehr als man denkt. Vielleicht hast Du nur den Adler in Dir noch nicht entdeckt?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert